"Rot-Sport"(FPD) und "Grün-Weiß"(SPD) wurde gegründet
Beide Vereine waren eindeutig politisch orientierte Vereine und zogen zu ihren Spielen unter Schallmeienklängen von der Stadt zum Kiebitzberg. Man teilte sich den vom FSV angelegten Sportplatz zu den Spielen gütlich. Mit der Machtübernahme der Nazis 1933 endete die Existenz der Warener Fußballvereine.
Von 1920-1925 spielte man in der Bezirksklasse Rostock eine positive Rolle und versuchte den Aufstieg in die GAU-KLASSE. Nachdem man 3mal hintereinander
nur Platz 2 belegte, gelang im Jahre 1925 der große Wurf : Sprich, "AUFSTIEG"!
1925
Warener F.C. 09 schlägt Rostocker SC 95 Reserve 1 : 0 ( 1 : 0 )
Beide Mannschaften gaben ihr Bestes und führten das ganze Spiel in scharfem Tempo durch. Von einer Überlegenheit einer Mannschaft konnte man wohl nicht sprechen, jedoch hatte Waren mehr Torgelegenheiten als 95. Das Spiel beginnt mit flotten Angriffen der Rostocker, die aber ausnahmslos bei den Warener Verteidigern enden. Eine Flanke des Rostocker Linksaußen lenkte Heuer eben über die Latte. Die nachfolgende Ecke bringt nichts ein. Bei einem erneuten ansehnlichen Durchspiel schießt Tietböhl über den Torwart hinweg zum einzigen Tor des Tages ein. Der Warener Sturm zeigt ein gutes Zusammenspiel, leider ohne weitere Erfolge. Die zweite Halbzeit zeigt das gleiche Bild.
Kurz vor Schluß macht 95 noch einmal gewaltige Anstrengungen, um den Ausgleich zu erringen, es wird jedoch nur eine Ecke erzwungen, und diese bringt nichts ein, Schröders Kopf entschärft sie.
Mit diesem Spiel ist der Warener FC v. 09 erstmalig Bezirkmeister, nachdem er schon dreimal kurz davor gestanden hatte. Zu diesem Bezirksspiel, das die Entscheidung um den Meister der Bezirksklasse bringen sollte, hatten beide Mannschaften ihre beste Leute aufgestellt.
Waren in folgende Aufstellung: Schulz, Schröder, Heuer, Henning, Möller, Schulz, Detschner, Stutz, Grandt, Schomaker, Tietböhl.
Der Warener FC von 1909 wurde Bezirksmeister
In den Aufstiegsspielen belegte man Platz 1 und stieg bei nur einer Niederlage 2:3 in Parchim auf.
1925-1933 spielte man in der GAU-KLAUSE, später in der Bezirkliga Rostock mit den Mannschaften aus Rostock, Güstrow, Malchin, Teterow und behauptete sich in diesem illustren Feld.
Ein Fußballplatz für mehrere Vereine
In diesem Jahr gab es erste Bemühungen und Antragstellungen der Vereine an die Stadt,
den Turnplatz den sich mittlerweile 4 Fußballvereine und die Leichtathleten teilen mussten,
zu einer modernen Sportanlage umzugestalten. Ungeachtet dieser Tatsache bemühten sich
die Vereine eigene Sportgelände zu schaffen. So erwägte der FC 09 den Bau eines Sportplatzes in den Schusterkämpen nahe "Paulshöhe". Die Interessengemeinschaft "Müritzsee" erwägte den Bau eines Sportplatzes in "Ecktannen".
1926
Ernste Auseinandersetzungen
In diesem Jahr kam es zu ernsten Auseinandersetzungen zwischen den Vereinen, die sich die Turnhalle und den Turnplatz für ihren Übungs- und Wettkampfbetrieb teilen mussten. Außerdem gab es mangels Geld nur einen Ball, so dass die Übungen bzw. Spiele oft abgebrochen werden mussten.
1927
Der Stadtrat beschließt den Bau einer modernen Sportanlage am Kiebitzberg
Am 23.12.1927 beschloß der Bauausschuß der Stadt Waren den Bau einer zeitgemäßen Sportanlage am Kiebitzberg, zum Nutzen aller Vereine. Dazu wurde auch das notwendige Gelände und das notwendige Geld zu beschaffen.
1928
Rot-Sport ( KPD ) und Grün-Weiß ( SPD )
In den sich zuspitzenden politischen Ereignissen gab es auch im Sport eine klare Polarisierung.
So entstand neben dem bekannten Fußballvereinen Warener FC v. 09 und dem FSV Waren, Fußballvereine wie : Rot-Sport ( KPD ) und Grün-Weiß ( SPD ). Beide Vereine einigten sich mit dem FSV und spielten ab 1928 auf dem Kiebitzberg.
1929
Abschiedsspiel
Offizielles Abschiedsspiel vom Vereinsführer, Mannschaftskapitän und eisenharten Verteidiger, Otto "Vetter" Heuer. Die Lübzer waren zu diesem Spiele leider nur mit neun Mann erschienen und hatten infolgedessen herzlich wenig Aussicht auf den Gewinn der Punkte. Das Spiel war recht einseitig, da der größte Teil sich vor dem Lübzer Tor abspielte. Mit einer derben Packung mußten die Gäste die Heimreise antreten.
Waren 1. siegte 7:0 (3:0) gegen Lübz 2.
Für die Warener hatten das Spiel insofern besondere Bedeutung, als der langjährige Spielführer, bei der älteren Generation in fast ganz Mecklenburg unter dem Namen "Vetter Heuer" bekannt, sein letztes Spiel lieferte, um sich in den Ruhestand zurückzuziehen. Aus dem alten Verein "Allemania" in Rostock hervorgegangen, gehörte er vor dem Krieg zu den Großen in Rostock. Als sogenannter fliegender Postbeamter, hat er mehrere Vereine (Corso, Laage und Tessin) aus der Taufe gehoben und sich bei damals neugegründeten Vereinen eifrig betätigt ( Grevesmühlen und Waren ). Nach 26jährige aktiven Tätigkeit ist er müde geworden und begibt sich in den wohlverdienten Ruhestand. Dank seiner aufopfernden Tätigkeit in der Hoffnung, dass er die Geschicke seines Vereins noch recht lange leiten wird ( auch als Passiver ).
Die Warener dieser erfolgreichen Jahren hießen:
Liga-Mannschaft von 1928 : Ruge, Schröder, Heuer, Steinmetz, Schomaker, Möllmann, Gierod, Kruse, Roloff, Teßnow, Schünemann. Er konnte es aber doch nicht lassen, und spielte bis 1930, als ihn eine Verletzung zum endgültigen Abschied vom grünen Rasen zwang.