17.11.2018
Wer dreimal in einem Vierteljahr gegen die starken Löcknitzer gewinnt, sollte sich seiner Ambitionen bezügliche höherer Aufgaben nicht schämen.
Herrliches Fußballwetter hat sicherlich beide Teams bestätigt, dieses Spiel vorzuverlegen. Der SV Waren 09 musste zum zweiten Mal innerhalb von knapp zwei Monaten die weite Reise an die polnische Grenze antreten und zweimal war es ein gutes Landesklassespiel (bzw. Pokalspiel), das auf des Messers Schneide stand.
Der SV Waren 09 war zwar über die gesamten 90+ Minuten die spielbestimmende Mannschaft, musste aber immer auf der Hut sein, wenn die Löcknitzer mit ihren spieltechnischen Möglichkeiten ihre Angriffe initierten. Gegenseitiger Respekt war nicht zu übersehen. Die Warener veruchten mit ihrem Kurzpassspiel in die gefährliche Zone zu kommen. Es dauerte 30 MInuten bis 09 sich die erste gefährliche Situation erspielen konnte. Gute Torschussmöglichkeiten wurden nicht genutzt, der Ball fand aber den Weg zum schnellen Mario Loewenau, der im Strafraum zu Fall kam. Der Pfiff vom gut stehenden Schiedsrichter kam sofort und Felix Sugint verwandelte den fälligen Strafstoß sicher.
In der Abwehr zeigten sich aber mehrere Unzulänglichkeiten. Der körperliche starke, glücklicherweise aber nicht schnellste Löcknitzer Stürmer Falco Döbler verzog kurz vor der Pause (43.) nach schönem Anspiel aus halblinker Position.
Gleich nach der Pause hatte derselbe Spieler nach einem Missverständnis zwischen dem souveränen Warener Torwart Johannes Köhler und Abwehrchef Felix Sugint die große Möglichkeit auszugleichen. Sein Lupfer landete aus Warener Sicht glücklicherweise über der Querlatte. Das Spiel hatte 09 danach bis zur Schlussviertelstunde im Griff. Auch einige disskussionswürdige Entscheidungen (deutllches Handspiel im Löcknitzer Strafraum 67.) des guten Schiedsrichters wurden ruhig entgegengenommen. Somit übertrug sich die zeitweise hektische Situation außerhalb des Spielfeldes nicht auf das Warener Spiel.
Die 09er konzentrierten sich auf ihr Spiel und hatten nach einer schönen Flanke vom kampfstarken Marko Krolikowski auf Stefan Durke, der den Ball per Grätsche nur knapp verfehlte, eine gute Möglichkeit die Führung zu erhöhen (54.).
Eine Viertelstunde vor Schluss nahm das Spiel noch einmal Tempo auf. Die Warener vertändelten den Ball im Mittelfeld und Radoslaw Kociel zog aus 20 Metern ab (77.). Den noch abgefälschten Ball wehrte Johannes Köhler reaktionsschnell ab. Im Gegenzug köpfte Stefan Durke den Ball an den Pfosten. Die Löcknitzer gaben ihre Defensivtaktik jetzt völlig auf und die mitgereisten Warener Fans mussten um den Erfolg bangen. Nach einer Ecke knallte der Löcknitzer Johannes Busch den Ball per Direktabnahme über den Querbalken (79.). Im Gegenzug hielt Nikolas Brizio einen Knaller von Stefan Durke aus der Drehung. Der ungemein mannschaftsdienlich spielende Warener Kapitän Guido Timer setzte sich auf der linken Seite durch und passte auf den zentral stehenden Stefan Durke, der im letzten Moment abgeblockt wurde. Kurz darauf verwandelte Guido Timper einen Freistoß aus 20 Metern per Flachschuss ins lange Eck. Auch wenn der Löcknitzer Torwart dabei nicht besonders gut aussah, nahmen die Warner den vermeintlich entscheidenden Treffer gern mit.
Der Gastgeber wollte sich allerdings noch nicht geschlagen geben. Kapitän Jens Marquardt gab seine defensive Position völlig auf und zwang Johannes Köhler in der 90. Minute per Kopfball zu einer Glanztat. Vier Minuten Nachspielzeit wurden angezeigt und in der letzten Minute der Spielzeit pfiff der Schiedsrichter nach einem Freistoß der Löcknitzer, den Felix Sugint fünf Meter vor dem Strafraum abwehrte, zum Erstaunen wirklich aller Anwesenden auf Elfmeter für den Gastgeber. Soweit man das von Außen beurteilen konnte, soll ein Halten eines Wareners im Strafraum die Ursache gewesen sein. Kurz nach dem Elfmetertor war dann Schluss und die Disskussionen über die letzte Entscheidung fielen glücklicherweise aus.
Autor/-in: EvertGerd-Reiner
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